Wie Raytheon produzierte auch Thomson
Semiconducteurs den LM318.
Das Datenblatt von Thomson enthält ebenfalls einen Schaltplan, der
schaltungstechnisch exakt dem Schaltplan im Raytheon Datenblatt entspricht.
An der linken Kante des Dies und in der oberen rechten Ecke befindet sich in verschiedenen Schichten sechsmal der Buchstabe C. Demnach wurden die Masken mindestens zweimal überarbeitet. In der unteren rechten Ecke sind einige Ätzmarker platziert.
Vergleicht man das Die mit dem Die im Raytheon LM318, so stellt man fest, das das Design sehr ähnlich ist. Es sind viele Strukturen anders aufgebaut, die grundsätzlichen Schaltungsblöcke sind aber an den gleichen Stellen platziert. Vor allem der Ausgang in der rechten oberen Ecke gleicht dem LM318 von Raytheon.
An der linken Kante bildet die Metalllage zwei Fuses aus, die außerhalb des aktiven Bereichs in grünen Quadraten platziert wurden. Da in der Nähe keine Kontaktpads existieren, können die Fuses nicht elektrisch unterbrochen werden. Es muss folglich ein anderer Abgleichprozess vorgehalten worden sein, wahrscheinlich unter Einsatz eines Lasers.
Die Fuses befinden sich oberhalb der Emitterwiderstände des Stromspiegels am
Eingang des LM318. Die Widerstände sind an dieser Stelle T-förmig. Während auf
einer Seite des Ts die Einspeisung des Versorgungspotentials erfolgt,
ermöglichen die Fuses auf der anderen Seite des Ts ebenfalls eine Einspeisung,
was den Gesamtwiderstand minimal reduziert.
Über eine Variation dieser
Emitterwiderstände kann der Offset des LM318 abgeglichen werden.
Die Kapazität des oberen Kondensators wurde über die Metalllage angepasst. Es handelt sich um den Kompensationskondensator, der den Frequenzgang begrenzt und so Schwingungsneigungen reduziert.
Der mittlere Kondensator stellt eine gewisse Vorsteuerung zur Erhöhung der maximal möglichen Signalanstiegszeit dar. Er besitzt eine auffällige, achteckige Bauform. Der Bereich des Kondensators scheint mit einem Quadrat der Metalllage abgeschirmt zu sein.