Der NE5534 ist ein sehr bekannter Operationsverstärker, der auf Grund seiner Eigenschaften gerne im HiFi-Bereich verwendet wird. Das Datenblatt gibt folgende typischen Spezifikationen an:
Supply Voltage Range: +/-3V to
+/-20V
Equivalent Input Noise Voltage: 3,5nV/√Hz
Common-Mode Rejection Ratio: 100dB
DC Voltage Gain: 100V/mV
Slew Rate: 13V/µs
Unity-Gain Bandwidth: 10MHz
Power-Bandwidth: 200kHz
Peak-to-Peak
Output Voltage Swing: 32V
Output drive capability: 600Ω, 10Vrms
Der Index A kennzeichnet die rauschärmere Variante. Die Variante ohne Index ist mit 4nV/√Hz auf den ersten Blick kaum schlechter spezifiziert, allerdings wird dort kein Maximalwert angegeben. Beim NE5534A ist der obere Grenzwert mit 4,5nV/√Hz definiert.
Der NE5534 wurde zeitweise auch als TDA1034 vertrieben. Die Variante mit zwei Operationsverstärkern in einem Package trägt die Bezeichnung NE5533. Der NE5534 und der NE5533 benötigen einen externen Kompensationskondensator, wenn man sie mit Verstärkungsfaktoren unter 3 nutzen will. Der NE5532 bietet auf Basis des NE5534 zwei vollständig kompensierte Operationsverstärker.
Die speziellen Eigenschaften, die Bekanntheit und der relativ hohe Preis haben dazu geführt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an gefälschten NE5534 im Umlauf ist. Dieses Modell von Signetics aus dem Jahr 1981 ist ein Original. Der hier dokumentierte NE5534 ist dagegen eine Fälschung.
Das Datenblatt zeigt die im NE5534 integrierte Schaltung. Sie ist im Rahmen des NE5532 genauer beschrieben. Der einzige offensichtliche Unterschied zwischen dem NE5534 und dem NE5532 sind die drei Kontakte im oberen Bereich. Über die linken beiden Kontakte hat man Zugriff auf die Kollektorwiderstände und kann so die Offsetspannung abgleichen. Der mittlere Kontakt hat eine Doppelfunktion. Mit diesem und dem rechten Kontakt lässt sich die Kapazität des mittleren Kondensators extern erweitern. Die Größe der Kapazität bestimmt den Frequenzgang.
Das enthaltene Die entspricht dem bekannten Design des NE5534 und kann somit als Original bestätigt werden. Auffallend sind vor allem die vier Kondensatoren, deren Flächen auf dem Die viel Platz einnehmen. In der oberen linken Ecke befinden sich die Kollektorwiderstände. Beim NE5534 sind diese von einer Metallfläche bedeckt. Die parasitäre Kapazität bildet anscheinend ein verteiltes RC-Glied in beiden Pfaden. Ebenfalls gut zu erkennen ist die Eingangsbeschaltung, die symmetrisch an der unteren Kante mit den als Spannungsbegrenzung verschalteten Transistoren beginnt. Darüber, zwischen den beiden großen Kondensatoren ist dann der eigentliche Differenzverstärker untergebracht. Im rechten Bereich befinden sich die größeren Elemente der Endstufe.
Die Maskenrevisionen beinhalten eine Maske 2H. Das H lässt vermuten, dass die Maske 2 mindestens sieben Mal überarbeitet wurde, was extrem viel wäre und in Anbetracht der niedrigen Revisionszähler der anderen Masken noch mehr verwundert.
2276A ist eine typische interne Projektbezeichnung von Signetics.
Neben einem der großen Kondensatoren findet sich ein Herstellungsfehler. Die Metallelektrode des Kondensators besitzt eine irreguläre Ausbuchtung. Die daneben liegende Leitung wurde dadurch klar erkennbar auf einen verschwindenden Querschnitt reduziert.
