Richi´s Lab

Fairchild JM38510/102

Fairchild JM38510

Der hier zu sehende Fairchild JM38510/102 ist eine nach MIL-PRF-38535 spezifizierte Variante des LM723 für den militärischen Einsatz. Der Buchstabe B in der Typbezeichnung steht anscheinend für eine Spezifikation, die bis 1987 gültig war. Dazu würde der Datecode 8651 in der untersten Zeile passen.

 

Fairchild JM38510 Die

Das Die ähnelt stark dem Die im Fairchild UA723HC. Die interne Bezeichnung lautet anscheinend 7723T. Diese Zeichenfolge ist zweimal an den Kanten den Dies abgebildet. Außerdem sind acht Maskenbezeichnungen über das Die verteilt.

 

Fairchild JM38510 Die Vergleich

Die Unterschiede zum UA723HC haben allem Anschein nach keinen größeren Einfluss auf die Funktion des Bausteins. Die aktiven Elemente und die Leitungen der Metalllage wurden lediglich minimal anders angeordnet. In der unteren rechten Ecke befindet sich allerdings beim JM38510 ein auffällig großer, etwas abgesetzter Transistor (D2). Dieser ist zwar auch im UA723HC vorhanden, wurde dort aber kleiner ausgeführt und in den aktiven Bereich des Transistors Q6 integriert.

 

Fairchild JM38510 Die Vergleich

Die Basis-Emitter-Strecke des Transistor D2 wird als Z-Diode genutzt, die mit dem Widerstand R8 als grundlegende Referenz für den Spannungsregler dient. Im JM38510 ist der ungenutzte Kollektor-Anschluss mit dem Emitter-Potential verbunden. Im UA723HC teilen sich der Transistor D2 und der Transistor Q6 die Kollektorfläche. Da das Basis-Potential von D2 niemals höher ist als das Kollektor-Potential von Q6, beeinflussen sich die beiden Transistoren elektrisch nicht. Die stärkere thermische Kopplung der beiden Elemente könnte sich aber positiv auf die Temperaturstabilität auswirken. Erhöht sich die Temperatur des Transistors Q6, so reduziert sich dessen Basis-Emitter-Flussspannung, wodurch mehr Strom durch dessen Kollektor fließt. Das reduziert wiederum den Stromfluss durch die Z-Diode D2 und den Widerstand R8, was die Referenzspannung reduziert. Gleichzeitig besitzt der Spannungsabfall an einer 6,2V-Z-Diode einen positiven Temperaturkoeffizienten. Die thermischen Drifteffekte kompensieren sich entsprechend zu einem mehr oder weniger großen Teil und es ergibt sich eine stabile Referenzspannung. Eine gute thermische Kopplung zwischen Q6 und D2 ist folglich durchaus vorteilhaft.

Es ist gut denkbar, dass der dokumentierte UA723HC trotz des älteren Datecodes einen neueren Revisionsstand des Reglers enthält, wo die Temperaturstabilität optimiert wurde.

 

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