Trident vertrieb eine Grafikkarte mit der
Bezeichnung "Trident TGUI9440AGi", darauf befindet sich ein fast gleichnamiger
Grafikprozessor von Trident, der TGUI9440-1.
Der Grafikprozessor sitzt in
einem TQFP-Package mit 208 Pins.
Die Grafikkarte besitzt in der
Basisausstattung 1MB RAM, der über zwei Sockel auf 2MB erweitert werden kann.
Mit 2MB RAM schafft die Grafikkarte 24Bit Farbtiefe bis zu einer Auflösung von
800x600 Pixel. Eine Auflösung von 1280x1024 Pixel ist noch mit 256 Farben
möglich.
Das Datenblatt beschreibt einige Kernkomponenten des Grafikprozessors.
Ein wichtiger Vorteil ist der integrierte
Digital-Analog-Wandler. Der Grafikprozessor kann so ohne weiter Bauteile direkt
Analogsignale an die VGA-Schnittstelle liefern. Das verringert die Anzahl der
notwendigen Bauteile und ermöglicht eine schnellere Datenverarbeitung.
Das
Datenblatt gibt die maximale Geschwindigkeit des DACs mit 108MHz und die
Auflösung mit 24Bit an. Genau genommen sind es dreimal 8Bit.
Das Bus-Interface ermöglicht die problemlose Anbindung an ISA-, VL- und PCI-Busse.
Die Arbeitsspeicherschnittstelle ist 32Bit breit.
Das Die stellt sich sehr heterogen dar. Es
scheint als ob tatsächlich alle im Blockschaltbild dargestellten
Funktionseinheiten einzeln entwickelt und auf dem Die zusammengeführt wurden.
Die einzelnen Blöcke sind mehr oder weniger stark miteinander vernetzt.
Nicht alle Bereiche lassen sich den Funktionsblöcken im Blockschaltbild
zuordnen.
Das Package des Grafikprozessors trägt die
Beschriftung TGUI9440-1, auf dem Die lautet die Modellbezeichnung 9440AGI-1, was
online öfter zu finden ist als die Bezeichnung TGUI9440-1.
UMC0.6 steht
wahrscheinlich für die taiwanesische Fab United Microelectronics Corporation und
für einen 0,6µm-Prozess.
Die
interne Bezeichnung des Grafikprozessors lautete anscheinend Aladdin. Dieser
Name taucht in der jüngeren Geschichte wieder als offizielle Modellbezeichnung
für Mainboard-Chipsätze mit integriertem Trident Grafikprozessor auf.
Den Abbildungen der Maskensätze nach
besitzt der Chip zwei Metalllagen.
Beide Metalllagen und die
Durchkontaktierungen zwischen den beiden wurden bereits einmal überarbeitet und
tragen die Revision B.
Am Rand ist zu erkennen, dass jedes Bondpad wie beim ARK1000 eine mehr oder weniger standardisierte Beschaltung besitzt.
Auch hier folgen auf das Bondpad eine
Fläche mit dem Versorgungs- und eine Fläche mit dem Bezugspotential. Das ist gut
an den zwei Spannungsversorgungspads im Bild zu erkennen. Das obere Pad ist über
ein Gitter mit dem rechten Rahmen verbunden, das untere Pad mit dem linken.
Auf die Versorgungsleitungen folgen minimal unterschiedliche Blöcke. Vermutlich
stellen diese Blöcke je nach Konfiguration Ein- oder Ausgänge mit speziellen
Eigenschaften dar. Von hier aus führen Leitungen zu den verschiedenen
Funktionsbereichen.
Weiter rechts befinden sich zwei weitere als Rahmen
angeordnete Versorgungsleitungen, von denen aus die inneren Funktionsbereiche
ihre Energie beziehen. Die Auftrennung der Versorgung auf den äußeren und den
inneren Rahmen hat den Vorteil, dass über den äußeren Rahmen exklusiv die
Ausgangstreiber der Pads angeschlossen werden können. Die Schaltvorgänge dieser
Leitungen beeinflussen so nicht den eigentlichen Grafikprozessor.
Der Bereich in der oberen linken Ecke ist
etwas gröber strukturiert als die restlichen Schaltungsteile.
Gleichzeitig
führen einige wenige Verbindungen auf dem kürzesten Weg zu den Bondpads. Die
obersten Bondpads an der linken Kante scheinen zusätzlich äußerst speziell und
differentiell angebunden.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier
um den integrierten Taktgenerator.
Im Detail sind verhältnismäßig große
Strukturen zu erkennen.
Am linken Rand zeigt sich ein Quadrat, das an
Bipolartransistoren erinnert.
Die unteren Bereiche könnten Kondensatoren
darstellen.
Rechts neben den gröberen Strukturen
befindet sich ein länglicher Block.
Der Block besitzt oben zwei breite
Zuleitungen und unten mindestens eine Anbindung an einen Bus. Im oberen Bereich
verlaufen außerdem mehrere einzelne Leitungen zum Taktgenerator.
Es könnte sich hier um einen Logikblock handeln, der den Taktgenerator steuert. Im Datenblatt ist diesbezüglich ein sogenannter "Sequencer" beschrieben.
Die folgenden Bereiche lassen sich nicht
zuordnen.
Das linke, symmetrische Rechteck könnte einen Speicherbereich
darstellen.
Der mittlere, schmale und der rechte, breitere Bereich könnten
Logikblöcke beinhalten.
Mittig befindet sich der größte Schaltungsblock, der erkennbar aus einem großen Logikarray besteht und mit ziemlicher Sicherheit den Grafikprozessor selbst darstellt.
Eine Detailaufnahme zeigt am linken Rand zwei Stromversorgungsleitungen.
Die Logikblöcke befinden sich in den dunkleren Bereichen, die Doppelzeilen ausbilden.
Die Logikblöcke sind relativ dich
kontaktiert.
In den Bereichen zwischen den Doppelzeilen verlaufen die
Verbindungsleitungen, die die Funktion der Logik definieren.
Über die
unterschiedlichen Farben sind die zwei Metalllagen zu erkennen.
Der rechte, längliche Bereich besitzt eine gewisse Heterogenität, es scheint sich aber durchaus um Logik- und eventuell auch Speicherblöcke zu handeln.
Der Block könnte die sogenannte "Graphics
Engine" darstellen, die über breite Bussysteme an den Mainboard-Bus-Controller,
an den Grafikprozessor und an den Speicher-Controller angebunden ist.
Das
würde auch den breiten Bereich links erklären, in dem exorbitant viele Leitungen
von oben nach unten verlaufen und anscheinend alle umliegenden Bereiche
miteinander verbindet.
Die regelmäßigen Bereiche, die an Speicherarrays
erinnern, würden sich durch den sogenannten "Command FIFO" erklären lassen.
Im eben beschriebenen Schaltungsblock
befindet sich ein Bereich, dessen Oberfläche bei einer einfachen Belichtung den
Eindruck erweckt, als wäre er bewusst unkenntlich gemacht worden. Es existieren
allerdings auch einfache Busleitungen, die den gleichen Eindruck erwecken, es
könnte sich folglich durchaus um einen zufälligen, optischen Effekt handeln.
Eine etwas andere Belichtung zeigt, dass die Strukturen im auffälligen Bereich
minimal anders, eventuell noch etwas kleiner sind. Grundsätzlich scheinen aber
beide Bereiche Gatearrayblöcke zu beinhalten.
In der unteren linken Ecke befinden sich
die integrierten Digital-Analog-Wandler für die VGA-Schnittstelle.
Wie
bereits beschrieben handelt es sich um drei 8-Bit-Digital-Analog-Wandler.
Im oberen Bereich sind dreimal acht Leitungen zu erkennen, die vermutlich den Digital-Analog-Wandler mit den zu wandelnden Daten versorgen.
Die äußersten zwei Bondpads der unteren
Reihe versorgen den Digital-Analog-Wandler vermutlich mit einem eigenen
Versorgungspotential, das exklusiv für die Generation der analogen Spannungen
genutzt wird.
Die untersten drei Bondpads an der linken Kante liefern mit
ziemlicher Sicherheit die analogen RGB-Signale.
Die zusätzlichen breiten
Anbindungen mittig des Digital-Analog-Wandlers könnten eine zusätzliche
Versorgung für die digitalen Schaltungsteile darstellen.
Außer des symmetrischen Aufbaus lassen sich bei den einzelnen Digital-Analog-Wandlern keine Details ausmachen.
Oberhalb der Digital-Analog-Wandler befindet sich ein gleichmäßig strukturiertes Rechteck. Hierbei könnte es sich um Lookuptable für die Digital-Analog-Wandler handeln.
Rechts neben den Digital-Analog-Wandlern befindet sich ein relativ großer Speicherbereich. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den im Datenblatt beschriebenen Cache für den Arbeitsspeicher.
Beim letzten Block in der unteren rechten
Ecke handelt es sich um ein massiv angebundenes Gatearray.
Dieser Bereich
wird höchstwahrscheinlich den Speicher-Controller darstellen.
Neben den RAM-Bausteinen befindet sich nur noch ein Phoenix-BIOS auf der Platine.
In der Mitte des Dies befindet sich der eigentliche Speicherbereich. Es handelt sich um sechzehn Spalten, die an der Oberseite sogar nummeriert wurden.
Seitlich und unterhalb des Speicherbereichs befindet sich die Logik, die das Auslesen und vermutlich auch das einmalige Beschreiben steuert.
Interessant ist ein nicht genutzter und vor allem in der Metalllage auch gar nicht ausgeführtes Bondpad in der linken unteren Ecke.
Der optischen Erscheinung nach handelt es sich nicht um ein maskenprogrammiertes ROM.
Die Bezeichnung 8440-DH014 lässt keine Rückschlüsse auf das verwendete Speichermodul zu.