Richi´s Lab

Hybrid Systems DAC371

DAC371

Der DAC371 wurde in den 70er Jahren von Hybrid Systems entwickelt. Es handelt sich um einen relativ einfachen, aber schnellen 8Bit-Digital-Analog-Wandler, der Einschwingzeiten von 950ns ermöglicht.

 

DAC371

Der Digital-Analog-Wandler befindet sich in einem Kunststoffgehäuse mit einem auf der Unterseite geklemmten Deckel.

 

DAC371 Verguss

DAC371 Verguss

Die Schaltung im Inneren des Gehäuses ist mit einer schwarzen, silikonartigen Masse vergossen.

 

DAC371 Aufbau

Das Vergussmaterial lässt sich mit etwas Geduld einigermaßen gut entfernen. Es zeigt sich, dass der ganze Wandler nur aus einem Transistor, einer Z-Diode, 20 Kleinsignaldioden und neun Widerständen auf einer kleinen Platine aufgebaut ist.

 

DAC371 Aufbau

Neben sieben einfachen Kohleschichtwiderständen wurde auch ein schwarzer Kohleschicht-Glas-Widerstand und ein grüner Dale-Widerstand eingesetzt.

 

DAC371 Aufbau

Die Zahlenfolge 5157-3 auf der Platinenunterseite könnte eine interne Bezeichnung sein.

Die im Zickzack verlaufende Leiterbahn besitzt eine Unterbrechung, die mit einem Stück Draht überbrückt wurde.

 

DAC371 Schaltplan

Der Widerstand R9 generiert mit der Diodenkette D1/D2/D3/D4/D5 zwei stabile Potentiale. Das erste Potential oberhalb der Z-Diode 1N821 dient als Versorgung für die Widerstandskette R1-R8. Der über die Widerstände generierte Strom fließt zum Transistor Q1 (2N3964), der mit dem zweiten Referenzpotential als Verstärker in Basisschaltung arbeitet. Die Basisschaltung hat einen niedrigen Eingangswiderstand, wodurch sie sich kaum auf die Ströme durch die Widerstände auswirkt. Der Kollektor des Transistors isoliert die Widerstände von Potentialänderungen am Ausgang. Über die Dioden an den Widerständen können die acht Stromanteile extern abgeleitet werden, wodurch sich der gewünschte Ausgangsstrom einstellt.

Die Widerstände R3 bis R8 weisen eine Toleranz von 1% auf. Der Kohle-Glas-Widerstand R5 bietet keine besseren Werte. Der Widerstand muss außerdem keine zusätzlichen Anforderungen erfüllen und der Wert 97,6kΩ wäre ebenso in der E96-Reihe verfügbar wie andere eingesetzte Werte. Man kann folglich davon ausgehen, dass der spezielle Typ nur aus Verfügbarkeitsgründen eingesetzt wurde. Die Widerstände R1 und R2 sind 5%-Typen, da ihr absoluter Fehlerbeitrag zum Gesamtstrom verhältnismäßig klein ist.
Das Ausgangssignal dürfte wenig monoton sein. Die maximale Toleranz des Widerstands R8 bringt beispielsweise bereits eine Abweichung von 2,6LSB mit sich. 

Der grüne Dale-Widerstand R9 ist ebenfalls mit einer Toleranz von 1% spezifiziert, er bietet aber einen niedrigeren Temperaturkoeffizienten als normale Kohleschichtwiderstände, was für eine stabilere Referenzspannung sorgt.

 

DAC371 Widerstand

DAC371 Widerstand

Der Dale-Widerstand besitzt einen Datecode, wodurch man darauf schließen kann, dass der Digital-Analog-Wandler um 1973 produziert wurde.

 

DAC371 2N3964

Der Transistor ist ein 2N3964, ein PNP-Transistor, der bis zu 45V sperrt und dauerhaft 200mA leiten kann. Moderne Datenblätter geben eine Grenzfrequenz von mindestens 50MHz und einen Verstärkungsfaktor von 250 bis 700 an. Der Hersteller des vorliegenden Transistors lässt sich nicht bestimmen.

 

DAC371 2N3964

Die Bonddrähte sind an den Anschlusspins relativ unsauber befestigt. Im Gehäuseboden scheint sich eine L-förmige Erhebung zu befinden, die vermutlich das Platzieren des Dies erleichterte.

 

DAC371 2N3964 Die

Die Metalllage weist eine interessante Struktur auf. Der Basisrahmen ermöglicht das Kontaktieren auf allen vier Seiten. Der äußere Rahmen scheint den Übergang von der Basis- zur Kollektorfläche zu schützen.

 

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