Richi´s Lab

E-Paper Controller

E-Paper Controller

Dieser IC stammt aus einer Armbanduhr (Crell NC-7279-919) und steuert darin ein E-Paper-Display an.
Der Chip hat die Abmessungen 5,6mm x 2,9mm. Kontaktiert wird er mittels einer leitfähigen Folie, die sich auch über den IC selbst erstreckt.

 

E-Paper Controller

Die einzelnen Strukturen sind sehr klein, weswegen man bei einigen Teilen die Funktionen nicht mit letzter Sicherheit bestimmen kann. An den Kanten, die die Kontaktflächen tragen, befindet sich ein Rahmen, der aus vielen gleichen Strukturen besteht (grün). Der optischen Erscheinung nach könnten sie Endstufen oder ESD-Schutzstrukturen darstellen. Letzteres ist wahrscheinlicher wie sich gleich noch zeigen wird.

Der grüne Rahmen ist mit einem dahinter liegenden Schaltungsteil verbunden (lila). Dieser Schaltungsteil erstreckt sich ebenso über einen Großteil des Dies. Die relativ breiten Leitungen zwischen den lila und den grünen Blöcken lassen vermuten, dass die Endstufen bereits im lila Bereich platziert sind. Es handelt sich um 122 Elemente, die wahrscheinlich zusätzlich einen Zwischenspeicher für die anzuzeigenden Daten darstellen. Ein aus vielen einzelnen Potentialen bestehender Bus kontaktiert jedes der Elemente.

Der Aufbau der schwarzen Elemente lässt darauf schließen, dass darin die Eingangssignale aufbereitet werden.

Im inneren Bereich des Dies sind drei Gatearray-Strukturen zu erkennen (rot). Darin dürfte die notwendige Steuerungslogik enthalten sein.

Der gelbe Block enthält wahrscheinlich Hilfsschaltungen.

 

E-Paper Controller Detail

Das Die trägt die Zeichenfolge RE10E180D1. Weiterführende Informationen lassen sich mit dieser Bezeichnung nicht finden.

Außerdem sind neun Buchstaben abgebildet, die vermutlich für neuen Masken stehen. Das A lässt darauf schließen, dass die Maskensätze noch nicht überarbeitet werden mussten.

 

E-Paper Controller Detail

Der äußere Rahmen enthält relativ große Blöcke, die durchaus Schutzstrukuren gegen ESD-Impulse sein könnten. Schließlich sind die Elektroden eines E-Paper-Displays äußerst exponiert platziert.

 

E-Paper Controller Detail

Vom äußeren Rahmen führen relativ breite Leitungen zu dem Bereich, der vermutlich die Endstufen enthält. Die untersten Strukturen sind sehr breit und könnten eine Art Push-Pull-Endstufe darstellen. Eine solche Endstufe würde es ermöglichen die Pigmente eines E-Paper-Displays an die Oberfläche zu befördern oder in den Hintergrund zu drücken.

Nach oben hin werden die Strukturen feiner. Darin könnten sich ein Zwischenspeicher und unterstützende Logik befinden. Letztlich ist jede Spalte mit einem breiten Datenbus verbunden.

 

E-Paper Controller Detail

Die zwei oben schwarz markierten Blöcke scheinen eine Art Interface nach außen darzustellen.

 

E-Paper Controller Detail

Es ist deutlich zu erkennen, dass von den Kontakten links drei Signalleitungen zum oberen Steuerungsblock verlaufen. Nach unten hin gibt der Steuerungsblock zehn Signale aus.

 

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Den unteren Interface-Block ist mit sechs Leitungen an die seitlichen Kontakte angebunden. Ausgegeben werden 16 Potentiale.

 

E-Paper Controller Detail

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Die Gatearray-Strukturen lassen sich nicht mehr ganz auflösen, dennoch ist der bekannte Aufbau gut zu erkennen. Die Logik-Doppelzeilen sind kleinteilig vernetzt. Dazwischen befinden sich Freiräume, die zur Verbindung der Logikblöcke genutzt wird. Es scheint, dass die Gatearrays die Signale der Interface-Blöcke aufnehmen und die vielen Steuersignale für die einzelnen Endstufen erzeugen.

 

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Der Hilfsschaltungsblock könnte einen Taktgenerator enthalten.

 

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