RCA bezeichnet den 2N6254 als "premium type from 2N3055 family". Es handelt sich um einen hometaxialen Leistungstransistor, wie er detaillierter im Rahmen des RCA 2N3055 beschrieben ist. Produziert wurde der Transistor im Jahr 1979.
Die maximal zulässige Sperrspannung liegt bei 85V gegenüber 70V im Fall des 2N3055. Der Kollektorstrom darf dauerhaft 7A und kurzzeitig 15A betragen. Die maximale Verlustleistung wird mit 150W angegeben, wo der 2N3055 nur für 115W spezifiziert ist.
Typisch für einen hometaxialen Transistor ist die Robustheit gegenüber dem zweiten Durchbruch. Die SOA-Kennlinie des 2N6254 ist tatsächlich nur durch den maximalen Strom, die maximale Spannung und die maximale Verlustleistung begrenzt. Beim ebenfalls hometaxialen 2N3055 von RCA ist der SOA-Bereich zusätzlich durch den zweiten Durchbruch begrenzt, auch wenn es sich nur um eine sehr kleine Fläche handelt, die zusätzlich ausgespart wird.
Der Aufbau des Transistors erinnert stark an den RCA 2N3055H, der ebenfalls 1979 gefertigt wurde. Es ist recht wahrscheinlich, dass beide Transistoren auf dem gleichen Design basieren und dann nach der Fertigung entsprechend ihren Spezifikationen sortiert wurden.
Das Die zeigt den bei hometaxialen Transistoren bekannten Aufbau. Die Stromverteilung erfolgt über eine Lotschicht, auf die die Kontaktbleche direkt aufgelötet sind.
In der unteren linken Ecke hat sich die Lotschicht verfärbt, höchstwahrscheinlich kam es hier auf Grund eines Schadens zu sehr hohen Temperaturen.
Belastet man die Basis-Emitter-Strecke mit einer negativen Spannung, so zeigt sich sofort, dass die Sperrschicht in der unteren linken Ecke des Transistors zerstört ist. Der Bereich glüht hell auf.
Die Siliziumfläche zeigt die für einen hometaxialen Transistor typische, etwas grobe Struktur.